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Beistell-Tisch

Nachdem der zuvor beschriebene Stuhl feierlich seinen Platz im Wohnzimmer eingenommen hatte, zeigte sich auch bald der erste Nachteil: Wenn man ihn praktisch benutzen will, dann fehlt dringend eine Abstellmöglichkeit für Getränke, Bücher, oder was auch immer man nicht dauernd in den Händen halten möchte. Daß da also noch ein kleiner Tisch nötig ist, hat sich förmlich aufgedrängt!

Ausnahmsweise habe ich nicht erst nach Vorlagen oder historischen Vorbildern gesucht, sondern mir selbst etwas einfallen lassen. Der Tisch sollte nicht zu groß sein, daher auch nur ein Bein haben, dieses dafür kräftiger. Damit ergab sich auch die Bodenkonstruktion fast von selbst: ein Kreuz, das die nötige Stabilität gibt. Beim Tischbein habe ich es mir zugegebenermaßen sehr einfach gemacht und eines aus dem Baumarkt mitgenommen, das ein wenig verzierter als viereckig war, aber auch nicht zu übertrieben. Die angedeutet achteckige Form des Beins habe ich dann bei der Tischplatte wiederholt.

Für die Tischfläche selbst wollte ich irgendeine Art von Dekor, damit es nicht zu langweilig aussieht. Nachdem ich mir passend zum Stuhl ein paar Anregungen zur Gotik geholt hatte, fiel dann die Entscheidung für eine Art Rosettenfenster. Der Entwurf ist ein wenig angelehnt an das Foto einer gotischen Kathedrale. Die Linien selbst sind graviert, so wie z.B. auch bei den Lesezeichen von Krinnaholz. Leider war das Fichten-Längsholz hierfür weniger geeignet: Bei dem weichem Holz muß man sehr genau aufpassen nicht zu wackeln, und je nach Richtung zur Faser bleiben entweder Reste stehen oder die Fasern reißen gerne mal aus.

Fuß und Grundfläche sind mit der gleichen Farbe gebeizt wie der Stuhl. Für die Rosette habe ich mehrere Farben in verschiedenen Helligkeitsabstufungen gemischt, damit sich die einzelnen Flächen besser voneinander abheben.